Singapur Tag 22: Zoologischen Garten, Personennahverkehr-Infos     

Heut' gehen wir in den Zoo, da sind wir alle froh ...

Wir haben eine gut einstündige Fahrt vor uns:
mit dem Bus 96 bis Clementi Interchange, mit MRT eine Station bis EW 24 Jurong East, mit MRT bis NS 4 Choa Chu Kang, mit dem Bus 927 bis B01 Singapore Zoological Gardens.

Kaum haben wir - wie üblich in angemessen sommerlicher Bekleidung - den Zoo betreten und das erste Gehege ohne Gitter und sichtbare Gräben bewundert, verhilft uns ein plötzlich hereinbrechender Regen dazu, in der kommenden Stunde unter einer Pergola die Zoo-Broschüre sehr ausführlich zu lesen. Nur eine unentwegte Kindergarten­gruppe ist unterwegs.
Nur die Sehenswürdigkeiten um unseren Unterstellplatz sind für uns erreichbar, beispielsweise zusammengefasst in einem Garten diese wunderschönen Heliconia, die wir bereits in der freien Natur und in Parks bewunderten.
Unser nächster Unterstellort - ein in einer kurzen Regenpause erreichbares Imbiss-Areal - bietet außer langweiligen Fußwegen und einem interessanten Video über Auswilderungsprojekte von Orang-Utans (begleitet von Julia Roberts; wir sahen in Sarawak bereits ein solches Projekt am Tag 10) kaum Dokumentierwertes.
Einzig die keramische Abteilung hier ist sehenswert, ...
... da sie zur Natur hin offen gestaltet ist.
Im Hintergrund ist nicht etwa ein Fadenvorhang gegen Insekten aufgehängt - der am Dach aufgefangene Regen rinnt hinunter.
In der zweiten kurzen Regenpause beobachten wir ...
... Störche, Reiher und Fledermäuse.
Den Rest des Rundganges legen wir wegen des immer wieder beginnenden Regens im Besucherzug zurück.
Leider bereits um 16:00 Uhr verlassen wir den Zoo wieder. Dennoch ist unser Eindruck: absolut sehenswert, da alle Tiere in gut nachgebildeter heimischer Umgebung und ohne störende Gitter zu beobachten sind.
In einigen Großgehegen begegnet man den Tieren sogar unmittelbar, sie laufen einem buchstäblich über der Weg.
Unterwegs zurück nach Kent Vale achten wir - das europäische Auge ist nach einigen Wochen doch bereits sehr singapur-orientiert - auf die Wohnbebauung entlang der S-Bahn: Wie sehr verbreitet in Singapur wohnt man in großen Wohnblocks mit weit über zehn Stockwerken, mehrere dieser Blocks sind zu sogenannten Estates (oder bei höherwertigen Wohnanlagen: Condominians) zusammengefasst, zu denen dann oft auch Schulen, Sportplätze und Freizeitanlagen gehören. Innerhalb eines Estates sind alle Gebäude einheitlich gestaltet.
Diese extreme Hochhausbebauung ist aber meist im Süden und entlang der großen MRT-Bahnhöfe zu finden. Abseits der MRT-Stationen gibt es auch lockere zweistöckige Wohnbebauung.
Täglich bewundern wir auch das hervorragend ausgebaute Nahverkehrssystem, bestehend aus der MRT (in der Innenstadt als U-Bahn) und Hunderten von Buslinien. An zentralen MRT-Bahnstationen sind sogenannte Interchanges angesiedelt (große Busbahnhöfe), von denen aus eine Vielzahl von Buslinien starten und enden. So ist gewährleistet, dass man während des Tages nie länger als 15 Minuten auf einen Anschluss warten muss.
Der Fahrpreis ist sehr moderat: Es wird nach Anzahl zurückgelegter Stationen abgerechnet. Selbst für große Strecken sind kaum mehr als 2 S$ fällig, unsere tägliche Fahrt nach Clementi kostet 0,64 S$, also ca. 0,30 Euro.
An jedem Busterminal des Interchange starten jeweils bis zu vier Buslinien. Die Fahrgäste bilden innerhalb der Leitgitter eine Schlange.
Zur Bezahlung des Fahrpreises nutzen wir eine intelligente Chipkarte, die beim Einstieg und Ausstieg an einen Automaten gehalten wird - das Anhalten der kompletten Geldbörse oder Handtasche genügt.
Automatisch wird bei Fahrtende der zu entrichtende Fahrpreis ermittelt, angezeigt und vom Guthaben der Chipkarte abgebucht.
Zurückgekehrt nach Kent Vale (auf dem gleichen Weg wie oben beschrieben) gehen wir abends lecker Essen im Restaurant der NUSS (National University of Singapore Society).